Am Dienstagvormittag war der Hamburger Autor Andreas Schlüter zu Gast in der Stadtbibliothek Greven. Für die Klassen 6a und 6b des Gymasiums Augustinianum hatte er die ersten Seiten aus seinem Buch "Young Guardians - Eine gefährliche Spur" dabei. Es geht um Robin, der seit dem Unfalltod seiner Eltern in einem Hamburger Heim lebt und dann erfährt, dass sein Vater doch noch leben könnte. Auf seiner Suche nach ihm trifft er auf Ronja. Ronja ist ein Mädchen aus gutem Haus, das seine Situation interessant findet und beschließt, ihm zu helfen. Schlüter berichtete den Schülerinnen und Schülern, dass er eigentlich eine Geschichte über Robin Hood, der auf Ronja Räubertochter trifft, schreiben wollte. Da der Verlag aber lieber eine etwas modernere Story von ihm wollte, blieben von dieser Idee nur die Namen. Die Klassen 6c und 6d kamen in der zweiten Lesung in den Genuss, aus dem Buch "Danger Zone - Gefährliche Wüste" vorgelesen zu bekommen. "Ich habe mir gedacht, das passt zum heutigen Wetter!" begründete Schlüter die Auswahl... In dieser Geschichte geht es um die Kinder Marcel und Julia. Ihr Vater Gunnar ist Tierfotograf und die Familie zieht für einen Job für ein Jahr nach Australien. Als Gunnar endlich alle Sondergenehmigungen hat, den Uluru fotografieren zu dürfen, wird sein Assistent krank. Da er nicht alleine fahren kann, nimmt er seine Kinder mit auf die zweiwöchige Fototour. Diese verläuft allerdings anders als geplant und die Kinder stehen plötzlich alleine im Outback. Auf die Idee für dieses Buch ist Schlüter gekommen, weil er sich selber für Tierdokus interessiert und wissen wollte, wie sie zustande kommen. Er selber war nie in Australien, hat aber viel dazu recherchiert. Eine seiner Basisarbeiten, wie er erzählte. Dazu zeigte Schlüter viele Bilder und Videos. Alle vier Klassen konnten im Anschluss an die Lesung Fragen stellen und Schlüter beantwortete alle sehr geduldig. So erfuhren die Schülerinnen und Schüler, was er als Schriftsteller verdient, woher er seine Ideen nimmt, wie lange es dauert, bis ein Buch erscheint und dass man in der Schule nicht unbedingt gut in Deutsch sein muss, um später Schriftsteller zu werden. Schlüter selber hat sich schon früh für das Schreiben interessiert. In der siebten Klasse gründete er eine Schülerzeitung und wurde später Journalist. Das Schreiben von kurzen, aktuellen Berichten reichte ihm irgendwann nicht mehr und er probierte es mit längeren Texten. Und weil er fand, dass es kaum spannende, reale Geschichten für Kinder gab und Kinder eigentlich nur Abenteuer erleben, wenn keine Erwachsenen da sind, die auf sie aufpassen, kam ihm die Idee zu seinem ersten Buch „Level 4“. Dies erschien 1994 und hat sich inzwischen über 1,4 Millionen mal verkauft. Dank der finanziellen Unterstützung durch die Volksbank Greven haben die Sechstklässler einen spannenden und informativen Vormittag erlebt. Und haben vielleicht den ein oder anderen Tipp für die Urlaubslektüre mitgenommen.
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- Stadtbibliothek Greven