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Pressemeldungen

Freiwillige Feuerwehr Greven vor einschneidendem Wandel

Ab April 2025 werden auch an den Wochenenden hauptamtliche Kräfte in der Feuer- und Rettungswache Greven Dienst tun. Bisher werden hier an der Hauptwache am Hansaring an Samstagen und Sonntagen ausschließlich freiwillige Feuerwehrleute aus den zwei Löschzügen Stadt eingesetzt. Diese freiwilligen Feuerwehrkräfte werden zukünftig an den Wochenenden deutlich seltener ausrücken müssen, wenn dann vier hauptamtliche Feuerwehrleute die Wache besetzen. „Das wird unseren Feuerwehralltag verändern“, sagt Löschzugführer Matthias Krins. „Unser Gemeinschaftsleben als hochmotiviertes Team hängt ganz stark an den Einsätzen. Wenn man als Löschzug zu einem Einsatz raus war, sitzt man hinterher oft noch in der Wache zusammen, tauscht sich aus, fachsimpelt, scherzt miteinander oder plant gemeinsame Veranstaltungen. Das wird dann natürlich viel weniger“, so Krins. Die Sorge ist, dass manche von den ehrenamtlich Aktiven deshalb ihr Engagement zurückfahren oder gar ganz aus dem Dienst in den Löschzügen Stadt ausscheiden könnten. Stefan Schulze Temming, stellvertretender Leiter der Feuer- und Rettungswache, hofft, dass es nicht so kommt: „Wir brauchen die freiwilligen Kameraden der Feuerwehr Greven, gerade auch im Innenstadtgebiet, sonst funktioniert es nicht. Sobald am Wochenende bei mittleren und großen Einsätzen mehr als die vier hauptamtlichen Kräfte gefordert sind, sind wir auch weiterhin auf unsere freiwilligen Kameradinnen und Kameraden aller Löschzüge angewiesen, die sind unverzichtbar!“ Allerdings, das weiß auch Schulze Temming, sind es samstags und sonntags im Innenstadtbereich oft eher kleine Brände oder technische Hilfeleistungen, mit denen die vier Hauptamtlichen in der Regel allein klarkommen dürften. Eigentlich sollen die freiwilligen Kollegen durch die Neuorganisation des Wochenenddienstes in der Feuer- und Rettungswache genau von diesen „Bagatelleinsätzen“ entlastet werden. Dass die beabsichtigte Entlastung auch das Gruppenleben der freiwilligen Kräfte in der Stadtmitte beeinträchtigen könnte, ist dabei natürlich nicht beabsichtigt. Einfach rückgängig machen lässt sich die Entscheidung aber trotzdem nicht. Denn die Neuorganisation hat noch einen anderen Grund: Hauptamtliche Kräfte, die direkt in der Wache stationiert sind, können einfach ein kleines bisschen schneller ausrücken als freiwillige Kräfte, die nach der Alarmierung erst zur Wache kommen müssen, um die entsprechenden Feuerwehrfahrzeuge zu besetzten. Und weil der Gesetzgeber auch für die Einsatzschnelligkeit strenge Vorgaben macht, muss die Feuerwehr Greven da an den Wochenenden organisatorisch nachsteuern, das ist allen Beteiligten klar – egal, ob sie nun haupt- oder nebenberuflich bei der Feuerwehr sind. Hauptamtliche und freiwillige Kräfte an der Hauptfeuerwache am Hansaring überlegen nun gemeinsam, wie sich die Bedingungen für die Freiwilligen der zwei Löschzüge Stadt möglichst gut gestalten lassen. Im Moment wird ihr Schulungsraum in der Feuer- und Rettungswache, auf den sie zu Corona-Zeiten auch schon mal hatten verzichten müssen, von Grund auf renoviert. „Jeden Quadratmeter, den wir für die freiwilligen Kameraden für Schulungen und Versammlungen schaffen können, wollen wir schaffen“, so Stefan Schulze Temming.

Das Bild zeigt Stefan Schulze Temming und Matthias Krins von der Feuerwehr Greven.
Wollen den anstehenden „Kulturwandel“ in der Grevener Feuer- und Rettungswache gemeinsam möglichst gut gestalten: die hauptamtlichen Einsatzkräfte mit Stefan Schulze Temming (links) und die freiwilligen Feuerwehrleute mit Löschzugführer Matthias Krins.

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  • Stadt Greven