Mitten in Annika Mertens‘ zukünftigem Büro steht eine Alu-Leiter, die Handwerker sind im Prinzip durch, aber Schreibtisch, Stuhl und Computer fehlen noch. Und so ähnlich ist es mit dem ganzen „Projekt Bürgerhaus Reckenfeld“: Die meisten Arbeiten auf der Baustelle sind erledigt, das zukünftige Begegnungszentrum mit seinen modernen, hellen und freundlichen Räumen ist so gut wie fertig zum Einzug. „Peu à peu soll der Betrieb hier nach den Sommerferien starten“, sagt die Diplom-Pädagogin Mertens, die seit dem 1. Juni die Leitung des Bürgerhauses in Grevens größtem Ortsteil innehat. „Es fehlt aber noch die digitale Schließanlage. Wenn die installiert und funktionsbereit ist, können wir mit der Belegung beginnen und dieses tolle Haus mit Leben füllen.“ Annika Mertens war über viele Jahre bei einer gemeinnützigen Gesellschaft in der Stadtteilarbeit im Hansaviertel tätig und hat nach ihrem Wechsel zur Stadt Greven schon zwei Jahre lang als Sozialarbeiterin im Team Asyl gearbeitet. Vielfältige Gruppen und Menschen mit ihren unterschiedlichen Interessen und Wünschen wahrzunehmen und bestmöglich zu unterstützen, das hat sie von Grund auf gelernt. Und jetzt geht sie „mit Spannung und großer Freude“ mit dem neuen Bürgerhaus auf die Zielgerade bis zur Eröffnung. Am Dienstag, 23. Juli wird sie ab 15:00 Uhr ein erstes „Schnuppercafé“ für interessierte Reckenfelderinnen und Reckenfelder anbieten, Anfang September ein zweites – und am 21. September wird das Haus dann ganz offiziell eingeweiht. Bis Ende Juli soll auch die barrierefreie Zuwegung zum Bürgerhaus fertig sein, die derzeit, wie das gesamte Außengelände, noch in Arbeit ist. Das Haus selbst hat eine Komplettsanierung hinter sich: Für rund 1,6 Mio Euro wurde es neu gedeckt, Wände und Dach wurden gedämmt, die Fenster erneuert, alle Fugen saniert, eine Luft-Wärmepumpen-Heizung und auch eine Lüftungsanlage eingebaut. Damit der neue Multifunktionsraum entstehen konnte, musste im Inneren auch eine Wand entfernt werden. Jetzt erstrahlt der zentrale Raum im Haus, den man je nach Bedarf durch flexible Wände größer oder kleiner machen kann, hell und frisch. Und eine neue großzügige Küche gibt es hier nun ebenfalls. Auch Grevens Bürgermeister Dietrich Aden sieht mit dem Projekt in Reckenfeld etwas richtig Gutes für den Ortsteil entstehen: „Ich freue mich sehr, dass wir mit Frau Mertens eine erfahrene Kraft und kompetente Leitung für das zukünftige Bürgerhaus gefunden haben. Wir werden als Stadtverwaltung unserem Versprechen gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern in Reckenfeld nachkommen, möglichst vielen Gruppen und ehrenamtlichen Initiativen die Nutzung im Bürgerhaus zu ermöglichen“, so Aden. Bewusst hat man sich dagegen entschieden, das Bürgerhaus auch für private Feiern freizugeben, um keine Konkurrenz für die örtliche Gastronomie zu schaffen. Feste (Werkstatt-)Räume für einzelne Gruppen wird es auch nicht geben. „Wir wollen offenen Gruppenangeboten und vielen unterschiedlichen Ideen und Vorstellungen hier im Ortsteil ihren Raum geben“, sagt Annika Mertens.