Schmedehausen im Zeitraffer
- Von bronzezeitlichen Funden und was es mit dem "Glanedorf" auf sich hat
- Eine alte Schmiede als Namensgeberin, die Zollstation "Haus Eltingmühle" und woher die "Kroner Heide" ihren Namen hat
- Der Dreißigjährige Krieg und das preußische Westfalen
- Von der eigenen Kirche, dem Dortmund-Ems-Kanal und der Tausend-Jahr-Feier 1953
Von bronzezeitlichen Funden und was es mit dem "Glanedorf" auf sich hat
Die Umgebung Schmedehausens ist reich an bronzezeitlichen Funden, die etwa bis 1200 v. Chr. zurückreichen. Funde aus der römischen Kaiserzeit scheinen zu belegen, dass diese Gegend durchgängig besiedelt war, bis erste schriftliche Nachrichten auftauchen. Diese stammen aus der Sachsenzeit (ca. 950), als der Hof "Jecmari" in der Bauerschaft "Smithehuson" (Schulze Jochmaring in Schmedehausen) zum Amtshof des Klosters Freckenhorst wurde. Er hatte die Aufgabe, Abgaben von den zum Kloster gehörenden Höfen im Gebiet zwischen Ibbenbüren und Greven zu erheben. Schon damals gab es also mehrere zusammengehörige Bauernhöfe mit einer gemeinsamen Ortsbezeichnung. Diese Höfe waren in der fränkischen Zeit (8./9. Jahrhundert) durch Rodungen entstanden.
Hauptachse der zur Bauerschaft gehörenden Höfe ist der Wasserlauf der Glane, der in diesem Bereich heute als Eltingmühlenbach bezeichnet wird. Daher wird Schmedehausen noch heute liebevoll als "Glanedorf" bezeichnet, obwohl es weder an der Glane liegt noch ein Dorf ist.
Eine alte Schmiede als Namensgeberin, die Zollstation "Haus Eltingmühle" und woher die "Kroner Heide" ihren Namen hat

In der alten Bezeichnung "Smithehuson" ist der Hinweis auf eine Schmiede enthalten, die an der alten Osnabrücker Landstraße gelegen haben muss. Diese Fernstraße durchzog die Bauerschaft und war die wichtigste Handelsverbindung zwischen Münster und Osnabrück. Sie verlief auf dem heutigen Postdamm und der Schmedehausener Straße. Etwa um 1200 wurde Schmedehausen Grenzland zwischen dem Fürstbistum Münster und der Grafschaft Tecklenburg. Eine fürstbischöfliche Zollstation entstand daher in dem Gebäude, in dem später der Gasthof "Haus Eltingmühle" eingerichtet wurde. Der Gasthof existiert noch heute. Von großer Bedeutung war damals der Gasthof "Landskrone" am Postdamm, dessen Wappen eine Krone zeigte. Die Bezeichnung "Kroner Heide" für das Gebiet zwischen Greven und Schmedehausen zeugt noch heute davon.
Der Dreißigjährige Krieg und das preußische Westfalen
Im Dreißigjährigen Krieg 1618-1648 blieb Schmedehausen nicht von Plünderungen verschont, da die Landstraße oft von durchziehenden Truppen benutzt wurde. Aber ebenso wurde diese Straße seit 1643 die Verbindungsachse zwischen den verhandelnden Parteien in Münster und Osnabrück. 1648 beendeten diese Verhandlungen den Krieg mit dem Westfälischen Frieden. Nachdem die Nachbargrafschaft Tecklenburg 1707 preußisch geworden war, überschritt der preußische General Blücher mit seinen Truppen 1802 bei Schmedehausen diese Grenze und besetzte den östlichen Teil des Fürstbistums Münster. Dies war der Auftakt für die seit 1815 endgültige Zugehörigkeit Westfalens zu Preußen.
Von der eigenen Kirche, dem Dortmund-Ems-Kanal und der Tausend-Jahr-Feier 1953

Eine einschneidende Veränderung der Bauerschaft stellte der Kirchenbau "Zu den Hl. Schutzengeln" in den Jahren 1859-1860 dar. Vorausgegangen waren jahrelange Initiativen der Schmedehausener Bauern, denen der Kirchweg nach Greven zu weit war. Zuerst wurde nur eine turmlose Kapelle errichtet, der Turm erst 1910 angefügt. Eine weitere große Veränderung der Bauerschaft ergab sich durch den Bau des Dortmund-Ems-Kanals in den Jahren 1892-99. Trotz dreier neuer Brücken war eine Zweiteilung der Bauerschaft die Folge. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Dortmund-Ems-Kanal zwischen Ladbergen und Hüttrup mehrfach Ziel starker Luftangriffe, unter denen Schmedehausen ebenfalls zu leiden hatte.
Ein herausragendes Ereignis der Bauerschaft war die 1000-Jahr-Feier 1953. Der Heimatverein Schmedehausen hatte als Höhepunkt einen Festumzug organisiert, bei dem sich 33 Gruppen in historischen Kostümen aus der 1000jährigen Geschichte den 14.000 Besuchern präsentierten.